Geschichte der Pfarrgemeinde

Die Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena Sonsbeck ist in ihrer jetzigen Form Ergebnis einer Fusion zum 1.1.2007, als die bereits einer Seelsorgeeinheit angehörigen Pfarrgemeinden St. Antonius Hamb, St. Marien Labbeck und St. Maria Magdalena Sonsbeck zu einer Pfarre mit rund 5000 Katholiken zusammengeschlossen wurden. Die älteste der Vorgängergemeinden war St. Maria Magdalena.

1203 wurde Sonsbeck, wo es bereits auf dem Hofgut der Grafen von Kleve – an der heutigen Gerebernuskapelle – ein Kirchlein gab, von der Pfarre Xanten abgetrennt, und der kleinen Gemeinde wurden weitgehende Pfarrrechte zugestanden. Pfarrkirche war zunächst die genannte Kapelle. Patron und Namensgeber war die hl. Katharina. Eine lebhafte Wallfahrt zu den Reliquien des hl. Gerebernus führte wohl zur Umbenennung der Kapelle und ermöglichte einen Neubau, mit dem 1478 begonnen wurde.

Im Zuge der Neuanlage der Stadt südlich der Katharinenkirche begann man 1425 mit dem Bau einer größeren Kirche. 1432 wurde der nach der hl. Maria Magdalena benannte Neubau Pfarrkirche. Nach verschiedenen Um- und Anbauten, Bränden, Kriegszerstörungen, Wiederaufbauten und Restaurierungen präsentiert sich die Pfarrkirche heute als eine dreischiffige gotische Backstein-Basilika, deren Ausgestaltung im Wesentlichen auf das 19. Jahrhundert zurückgeht.

Die Pfarrgemeinde St. Antonius Hamb war nur kurze Zeit (1958-2006) selbständig. Für Hamb wird erstmals 1497 eine Kapelle erwähnt, die möglicherweise Bestandteil des Herrenhauses Hamb war. Verwaltungsmäßig gehörte man zunächst zur Pfarrei Kapellen. Die so genannte Antonius-Kapelle – spätere Pfarrkirche – wurde im 19. und 20. Jahrhundert umgebaut und erweitert.

Auch St. Marien Labbeck ist relativ jung. Erst 1868 konnten die Labbecker Bürger nach jahrelangen Bemühungen und mehreren Spendensammlungen mit dem Bau der eigenen Kirche beginnen. Bereits nach dreijähriger Bauzeit konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden. 1901 wurde die bislang zur Pfarre Xanten gehörige Filialgemeinde Labbeck zur selbständigen Pfarrei erhoben. Ab 1990 übernahm – wie bereits in Hamb – der Sonsbecker Pfarrer die pastoralen Aufgaben. Seit 2007 werden die drei Gemeindeteile zwar durch einen Pfarrer und einen Kirchenvorstand geleitet und verwaltet, das pfarrliche Leben vor Ort und in den Vereinen und Verbänden hat aber seinen Ortsbezug nicht verloren.  

Hans-Jürgen Bröker