Hochaltar
Gefertigt wurde der neugotische Hochaltar 1895 durch den Bildhauer Heinrich Fleige im Stil Ferdinand Langenbergs aus Goch. Mittig zu sehen ist ein sogenanntes Vesperbild, also die Gottesmutter mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß. Daneben befindet sich die Kreuztragung (links) und die Grablegung Jesu (rechts); mittig ist im unteren Bereich der Tabernakel eingelassen. Er wird bis heuet zur Aufbewahrung der konsekrierten Hostien genutzt.
Gerebernusaltar
Errichtet wurde der Altar im Jahr 1784 durch den Pfarrer Johannes Casimier Ghuning. Die obere Barockretabel stammt noch aus dem Jahr 1687 und schmückte eine Zeit lang den im Chorraum stehenden Hauptaltar der Kirche. Das große Gemälde, auf dem im Hintergrund auch die Hl. Dymphna zu sehen ist, zeigt das Martyrium des Hl. Gerebernus; darunter findet sich mittig der nicht mehr genutzte Tabernakel. Nach oben schließt der Altar mittig mit einer Figur der Hl. Dymphna ab, die mit erhobenen Händen den Sieg über den unter ihr dargestellten Teufel verkündet. Rechts und links stehen Engelsfiguren (beide um 1500) mit einigen Leidenswerkzeugen der Passion Christi.
Der untere Altarblock ist aus Namurer Blaustein gefertigt und entstand um das Jahr 1480. Zu dieser Zeit kam ein Teil der zuvor nach Köln verschenken Reliquien des Heiligen zurück nach Sonsbeck und wurde in einer Aussparung des Altars eingesetzt. Auf der Vorderseite zeigt sich in einem stilisierten Barockrahmen ein Gemälde von der Flucht der Hl. Familie nach Ägypten (Mt 2,13f). Etwas ganz Besonderes stellt der seitliche Durchgang durch den Altarblock da. Es handelt sich um einen Kriechaltar, von dem in Deutschland nur ein Weiterer erhalten ist (in Koppenwall, Bayern). Zu erklären ist dies mit dem „Durchschlupfbrauch“, nach dem beim Durchzwängen durch ein natürliches oder künstliches Felsenloch unheilvolle Einflüsse und eigene Sünden abgestreift werden sollten. Zudem versprach man sich Linderung von Kreuzschmerzen und in Verbindung mit der Fürsprache des Hl. Gerebernus, Schutz gegen Rheuma, Epilepsie und Irrsinn. Noch heute Zeugen Rillen und Einkerbungen im Boden um den Altar von den vielen Pilgern, die mit festem Schuhwerk ihre Runden durch den Altar krochen.