Frau Göken-Huismann betonte, wie positiv es zudem zu bewerten sei, dass auch die Texte, die keine Mehrheit gefunden haben und daher nicht beschlossen wurden, doch „in der Welt“ sind. Sie sind nachzulesen und wirken daher weiter. Interessierte aus ganz Europa und sogar aus Australien haben den Prozess aktiv verfolgt und so ist der Eindruck entstanden, dass die Themen, die in Deutschland diskutiert werden, nicht nur hier von Interesse sind.
Beeindruckend schilderten die beiden den Moment, als die Bischöfe nicht dem Grundlagentext über das "Leben in gelingenden Beziehungen" zustimmten. In der Versammlung des Synodalen Weges herrschte bei der Bekanntgabe zunächst ungläubiges Schweigen und neben der anschließenden Empörung gab es besonders bei jüngeren TeilnehmerInnen Tränen der Enttäuschung. Während Frau Lehmann auch milde z.B. mit dem Münsteraner Bischof ins Gericht ging, kritisierte Frau Göken-Huismann deutlich die Selbstherrlichkeit und Naivität der Bischöfe, so unvorbereitet in eine Abstimmung zu gehen.
Mehrere Meldungen aus dem Publikum im Haus MM machten wieder einmal deutlich, wie schwer es ist, katholisch zu sein, bzw. zu bleiben, besonders als es um das Thema "Umgang mit den Missbräuchen und Missbrauchsopfern" ging.
Nach zwei Stunden zogen die Anwesenden die Bilanz, dass vieles, vor allen Dingen von der Basis aus möglich ist und Laien selbstbewusst auftreten sollen und dürfen. Das Klima und das Bewusstsein ändert sich und auch die Akzeptanz in den Gemeinden wächst für neue Wege.