Der Taschentuchbaum

Unser Taschentuchbaum steht als Symbol für die gesehenen Tränen:
Ich sehe Deine Trauer, Deine Angst, Deine Verzweiflung.

Unser Baum, erinnert daran, dass wir Tränen der Trauer haben dürfen. Tränen gehören für viele Menschen wie selbstverständlich zur Trauer. Doch oft ist es alles andere als leicht, die Tränen zu zulassen. Dies hat wahrscheinlich etwas mit unseren gesellschaftlichen Normen zu tun, aber auch mit einem Gefühl der Angst, plötzlich verletzlich zu erscheinen.

Weinen kann ein Zeichen dafür sein, die eigene Trauer anzuerkennen. Damit zeige ich, dass ich verletzt, traurig und schwach bin angesichts des Verlustes eines lieben Menschen. Im Laufe der Zeit kann ich erkennen, dass Weinen das Gegenteil von Schwäche ist, dass es wichtig ist, auch nach außen zu zeigen, dass man um einen geliebten Mensch trauert, dass Tränen heilsam und wichtig sind.

Sie sind ein Zeichen, dass wir uns über den Tod hinaus mit einem Menschen verbunden wissen. Sie helfen uns, die Trauer als eine besondere Form des Liebeskummers anzunehmen.

Die weithin sichtbaren Blätter des Taschentuchbaumes erlauben uns, sich der Trauer zu stellen, da sie auch ein Symbol für die Botschaft der Offenbarung sind, dass Christus am Ende der Zeiten alle Tränen von den Augen abwischen wird. (vgl. Offb. 7,17)

Wenn wir trauern und uns hilflos und ohnmächtig fühlen, entstehen bei vielen Menschen emotionale Tränen. Diese Tränen enthalten Stoffe, die ähnlich wie Morphium, Schmerzen lindern können.

Tränen lösen unsere Gefühls- und Körperanspannung und nach dem Weinen fühlen wir uns oft körperlich und emotional erleichtert und ruhiger, manchmal auch einfach erschöpft. Weinen ist also vergleichbar mit einem Ventil.

Tränen können auch helfen, Nähe zu anderen Menschen herzustellen. Diese können erkennen, dass der Trauernde Hilfe braucht und vielleicht getröstet werden möchte.

Welchen Ursprung hat das Weinen?

"Weinen gilt als angeboren – als eine menschliche Ureigenschaft wie das Lachen. Tränen sind eine Art Kommunikationsmittel. Sie signalisieren Hilflosigkeit, Schmerz, Angst oder Empathie und sollen ein unterstützendes Verhalten bei Mitmenschen auslösen. Diesen Mechanismus gibt es auch bei Tieren: Junge Säugetiere und Vögel stoßen Notrufe aus, vor allem, wenn sie von ihren Müttern getrennt werden. (...)

Exklusive menschliche Eigenschaft

Nur Menschen weinen aus emotionalen Gründen. (...) Weinen ist ein stilleres Signal als Schreien, was evolutionär vorteilhaft ist, um nicht Fremde oder Feinde wie mögliche Raubtiere anzulocken. Die Hauptfunktion des Weinens besteht also vermutlich darin, soziale Bindungen und gegenseitiges prosoziales Verhalten zu fördern."

Quelle: www.quarks.de

Weinen in der Trauer: so wichtig und doch so schwer

"Ich saß da in der Runde, voller Anspannung und Unsicherheit und dachte mir „jetzt bloß nicht weinen“. Eigentlich paradox, oder?"

Ein Blog-Tipp:

https://lieben-sterben-leben.de/weinen-in-der-trauer-so-wichtig-und-doch-so-schwer/